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Ist die Goldgräberzeit für Fondsgesellschaften mit aktiven Fonds vorbei?

Christian Schmitz • 1. September 2022

Bei den Gesprächen mit meinen Kunden stoße ich immer wieder auf erstaunliche, aktiv gemanagte Fonds in ihren Depots. Vor einigen Monaten war für mich ein Mischfonds mit 2,5% laufenden Kosten bereits sehr teuer. Inzwischen habe ich Fonds-Depots mit laufenden Kosten von mehr als 3% inklusive Verwaltungsgebühren gesehen.


Neuer Höhepunkt: ein Dach-Fonds mit ca. 4,2% laufenden Kosten, dessen Ziel ein langfristiger Vermögenszuwachs war. Vermutlich sind die meisten Anleger hier schon länger ausgestiegen, das aktuelle Fondsvolumen liegt weit unter 10 Mio. Euro. Nicht falsch verstehen - ich hatte früher auch solche Fonds. Der Fehler liegt hier nicht bei den Anlegern.


Aber warum sind dann die extrem hohen, laufenden Kosten für die Anleger ein Problem?


Weil die langfristige Renditeerwartung bei einem reinen Aktienfonds inflationsbereinigt bei etwa 5% - 7% vor Kosten und Steuern liegt. Wenn nun ein Fonds 4% Kosten produziert, bleibt nur eine Rendite von 1-3%.


Das zeigt sich auch bei unserem aktiven Fonds. Die Performance in den letzten 8 Jahren lag nur bei ca. 9%. Kumuliert wohlgemerkt!


Ein ETF auf den MSCI World hat in der gleichen Zeit eine Performance von ca. 135% hingelegt.

MSCI

       Quelle: fondsweb.de

Selbst wenn der ETF nur zu 50% mit einem Tagesgeldkonto kombiniert wurde, ergäbe das noch immer eine Performance von 67,5%.


In Zahlen: bei einer Anlagesumme von 50.000 Euro ergibt sich ein Ergebnis von 54.500 Euro beim Dachfonds gegenüber 117.500 Euro mit dem ETF auf den MSCI World. Selbst bei der Beimischung hätte sich noch ein Betrag von 83.750 Euro ergeben.


Woran liegt das? Aus meiner Sicht klar an den häufig viel zu teuren aktiv gemanagten Fonds. Langfristig schafft es kaum einer dieser Fonds den Index (die gewählte Benchmark) zu schlagen. Warum dann nicht gleich auf den Index über einen passiven ETF setzen. Und das zu laufenden Kosten von unter 0,3%!


Gibt es noch viele dieser extrem teuren Fonds? Aus meiner Sicht sterben diese langsam aus. Wie die Dinosaurier 😊 .


Machen aktiv gemanagte Fonds dann überhaupt noch Sinn? Für mich als Honorarberater nur als Beimischung für einzelne Themen, Länder oder Branchen. Und auch nur, wenn die Kosten in einem vernünftigen Verhältnis zur erwarteten Rendite stehen.


Seit 1-2 Jahren beobachte ich, dass die Kosten aktiver Fonds immer weiter nach unten gehen. Teilweise sind diese schon für ca. 1% laufende Kosten zu haben. Dagegen werden stärker spezialisierte ETFs immer teurer, hier habe ich erste ETFs mit mehr als 0,5% Kosten gesehen.

 

Fazit: Der Kosten-Druck auf die Fondsbranche nimmt deutlich zu. Die Goldgräberstimmung mag noch nicht ganz vorbei sein, aber sie lässt deutlich nach. Immer mehr Anleger schauen auf die Kosten der angebotenen Produkte.


Teure, aktiv gemanagte Fonds gehen massiv zu Lasten der erwartbaren Performance!


Die Basis meiner Empfehlungen ist daher immer ein breit aufgestelltes Weltportfolio aus ETFs. Damit erreiche ich zusammen mit meinen Kunden eine gute Risikostreuung zu sehr günstigen Konditionen!

Finden sich auch in Ihrem Depot teure aktive Fonds? Sprechen Sie mich an! Gemeinsam finden wir auch für Sie eine passende Anlagelösung …

Echte Honorarberatung - Christian Schmitz, Ihr unabhängiger Finanzberater in Mainz

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